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Der Szenentreff am Wiener Naschmarkt

Seit zehn Jahren ist das Theatercafé der Hot Spot am Wiener Naschmarkt. Seit weit mehr als zehn Jahren ist Patron Ivo Brnjic unermüdlich im Einsatz, um seine Gäste mit Schmäh und coolen Drinks bei Laune zu halten.

Kunst & Genuss Theatercafe
Kunst.Investor I Ausgabe 2 I Sommer 2008 – Alexander Rinnerhofer (Text & Fotos)

Das wissen vor allem seine prominenten Freunde zu schätzen, die es ihm mit regelmäßigem Erscheinen danken. So trifft man an einem Mittwoch schon mal Austropop-Legende Wolfgang Ambros am Stehtisch bei der Bar, am Donnerstag Startenor Placido Domingo, der schnell auf einen Kaffee vorbeischaut, oder den italienischen Superstar Albano Carrisi, der am Freitagabend dem Patron edle Tropfen von seinem eigenen Weingut verkaufen will.

Ivo Brnjic - In-Lokals des Betreiber Theatercafé

Mit den Promis hat’s der Hausherr sowieso, schließlich hat er in den 80ern für Prinz Charles und Lady Diana ein herrschaftliches Dinner zubereitet, hat Klaus Maria Brandauer in der Burgtheater-Kantine mit Schmankerln versorgt und Zirkusdirektor Bernhard Paul samt seiner Crew mit Gulasch und herrlichem Wiener Kaiserschmarrn verwöhnt. Ivo am Herd gibt es heute nur noch sehr selten, aber dafür hat er ja seinen Chefkoch Herbert Malek, der im Theatercafé den Kochlöffel schwingt. Seine Kreationen werden nicht nur von den Kritikern des Landes gelobt, sondern vor allem von den Stammgästen des Hauses.

Nach dem Essen folgt zumeist eine feine Havanna, die dem Gourmet in der gemütlichen Dannemann-Lounge des Lokals montiert wird. Dazu gibt’s edlen Zigarren-Rum aus Jamaika oder Brasilien, für Weinnasen kredenzt der Patron erlesene Tropfen aus den besten Weinregionen Österreichs, Spaniens oder Italiens.

Ab Herbst wird im Theatercafé alles neu: Patron Ivo Brnjic scheut weder Kosten noch Mühen um dem Szene-Treff einen neuen Anstrich zu verpassen. Der vordere Bereich des Lokals wird zur Cocktail-Zone erklärt, wo sich Top-Barkeeper mit ihren Shakern austoben werden. Der mittlere Abschnitt gehört ganz den Feinschmeckern, die sich dort im rauchfreien Ambiente die Schmankerln von Haubenkoch Malek munden lassen können. Nur im hinteren Bereich ändert sich wenig – dort dominiert die Dannemann-Zigarrenlounge. Auch in Sachen Öffnungszeiten wird sich dann so einiges ändern. Um sieben Uhr wird aufgesperrt und zum haubenverdächtigen Frühstück geladen.

Dass es sich im Theatercafé so richtig feiern lässt, ist ja hinlänglich bekannt. Dass es hier auch immer wieder zu coolen spätnächtlichen Jamsessions kommt, wissen nur eingefleischte Theatercafé-Fans. So geschah hier einer der seltenen Live-Auftritte von Musical-Komponist Sylvester Levay, der sich spontan ans Klavier setzte und das Publikum mit Rock und Blues begeisterte. Wenn dann noch Patron Ivo so gegen ein Uhr nachts in der Küche verschwindet und mit einer Pasta vom Feinsten wieder auftaucht, sind die Nachtschwärmer im Glück. Übrigens: Das Theatercafé ist eines der wenigen Lokale Österreichs, dem mindestens drei Songs gewidmet wurden. „At my Favorite Place“ von EAV-Bassist Leo Bei ist nur eines davon. Let’s rock!

Das Theatercafé ist eines der wenigen Lokale Österreichs, dem mindestens drei Songs gewidmet wurden.

Der Szenentreff am Wiener Naschmarkt